Die dem heiligen Apostel Jakobus dem Älteren geweihte Pfarrkirche hat nicht häufig zu findende Besitzverhältnisse.
Christentum in Altenkirchen ist urkundlich belegt durch eine Urkunde des Cassius-Stiftes in Bonn seit 1131. Doch "Mit gutem Grunde hält die Ueberlieferung daran fest, das Altenkirchen als die erste Kirche vom hl. Suitbertus gegründet wurde." (Hl. Suitbert * um 637, + 713 in Kaiserswerth). Erstes Gotteshaus war eine hölzerne Hallenkirche.
Reformationszeit: 1561 wurde die neben dem Schloss gelegene dreischiffige Basilika durch die Reformation übernommen, der katholische Glaube verdrängt, die katholische Kirchengemeinde aufgehoben. Erst 1785 wird den Katholiken gestattet, in einem Raum im Münzflügel des Schlosses Gottesdienste zu feiern, betreut durch Patres aus Marienthal.
Neugründung: Weil eine katholische Gemeinde erst 1827 vom preußischen Staat, gefördert durch den Kölner Erzbischof, neu begründet wurde, ist die Kirche ein Staatspatronat, so dass ihr Erhalt bis heute teilweise vom Land wahrgenommen wird.
--> Lorenz Liertz: Geschichte der kath. Pfarrer Altenkirchen (von den Anfängen bis 1921):
original in Frakturschrift, lesbare Übertragung)
Neue Kirche: Die 1853 geweihte Kirche in der Rathausstraße wurde am 17. März 1945 ein Opfer des Zweiten Weltkrieges. Die heutige Kirche konnte am 27. Juli 1952 dem Gottesdienst übergeben werden.
--> Bilder und Grundrisse: Romanische Kirche. Neue Kirche. Zerstörte Kirche. Wiederaufbau.
--> Broschüre von 1992 "Die Pfarrei St. Jakobus maj. in Altenkirchen ... "
Der Innenraum der heutigen Kirche
Beim Betreten des schlicht gehaltenen Raumes wird der Blick sofort auf das große Kreuz im Altarraum gelenkt. Rechts vom Altar ist die Tabernakel-Stele in Form eines Lebensbaumes gestaltet. Historische Ausstattungsstücke sind die Marienfigur auf der linken und ein Ölgemälde der Geburt Christi auf der rechten Seite, das Taufbecken in der Taufkapelle und der älteste Taufstein im Westerwald. Besonders markant ist die Sandstein-Figur des Kirchenpatrons aus dem Jahr 1997. Zu seinem Grab im nordspanischen Santiago die Compostela führen viele Pilgerwege.